Kennst Du das auch?
Wer bin ich eigentlich? Diese Frage stell sich doch irgendwann jede und jeder, oder? Und manchmal ist sie gar nicht so leicht zu beantworten. Denn oft beantworten andere diese Frage für uns mit, ob wir wollen oder nicht. „Du bist…“, „Immer machst Du…“, solche Sätze kennt, glaube ich jeder von uns.
Das ist nicht immer nur gut. Denn manche Sätze schreibe Dich dann fest, legen Dich fest auf dies oder das. So wie Niko in der Geschichte. „Schlafmütze, Kleingemüse, blöder Bruder“. Das sind nicht gerade tolle Rollenzuschreibungen.
Auf der anderen Seite gibt es aber auch die „Voll der 10er, Super-Bruder, Großer“. Das kann dann echt guttun!
In der Bibel gibt es eine Geschichte, in der eine Rollenzuschreibung auf einmal nicht mehr passt. Diese Geschichte geht so:
Gott sagte zu Samuel (das war ein Prophet und weiser Mann vor fast 3000 Jahren in Israel): „Du Samuel, du sollst mir einen neuen König für Israel salben. Pass auf, Samuel. Ich werde auf dich aufpassen. Geh aber nach Bethlehem zu Isai. Der hat viele Söhne. Einer davon ist es. Aber Vorsicht: Salbe den zum König, den ich dir zeigen werde.“
Und Samuel war etwas unschlüssig. Denn Israel hatte ja eigentlich damals schon einen König. Aber weil Gott es sagte, antwortete er: „Na gut, wenn du meinst…“
Als Samuel dann zu Isai und seinen Söhnen kam, stellte sich dieser mit ihnen vor:
„Ich bin der Vater und ich habe sieben Söhne – und den David.“
Da kam der Älteste zu Samuel: „Ich bin der Schöne.“ – aber er war es nicht.
Der Zweite: „Ich bin der Starke.“ – aber er war es auch nicht.
Der Dritte: „Ich bin der Kluge.“ – aber er war es ebenfalls nicht.
Der Vierte: „Ich bin der Sportliche.“ – auch dieser sollte nicht König werden.
Der Fünfte: „Ich kann gut siiiiiingen.“ - aber er war es wiederum nicht.
Der Sechste: „Ich verfüge über ein sehr ausgeprägtes mathematisches Grundwissen.“ – auch dieser war es noch immer nicht.
Der Siebte: „Ich kann gut kochen.“ – auch nicht. Und damit blieb nur noch einer übrig, der Jüngste. Die Brüder schauten ihn an uns fragten im Chor: „Na, David, und was kannst du?“ Und David zog die Schultern hoch und antwortete: „Ich weiß auch nicht…. Ich glaube: Ich hab ein gutes Herz….“
Da lachten die anderen.
Samuel aber sagte: „Moment mal.“ Und sprach zu Gott: „So, Gott, und wer soll es nun werden. Der Kluge wäre doch super. Oder der Starke. Aber ja wohl nicht der David…“
Gott aber sagte: „Doch Samuel, genau den David sollst du zum König machen.“
Samuel konnte es nicht glauben: „Wie bitte?“
Gott wurde ernst: „Samuel!!!“
Und Samuel fügte sich: „Na, wenn du meinst….“
Da trat Samuel wieder zu Vater Isai und seinen Söhnen: „David, du sollst der neue König sein!“ und salbte ihn mit Öl. So machte man das damals, wenn einer König werden sollte: man goss ihm Öl auf den Kopf und sprach ein Gebet.)
Die anderen Söhne schüttelten die Köpfe.
Da sprach Samuel: „Der Mensch sieht, was vor den Augen ist, Gott aber sieht das Herz an.“
Diese Geschichte ist bei der Frage: Wer bin ich eigentlich? total cool, oder? Sie sagt: Da gibt es einen, der sieht, wer Du wirklich bist! Nämlich Gott. Egal, was die anderen sagen oder denken. Oder wie toll die anderen zu sein scheinen. Auch Du hast ganz bestimmte Fähigkeiten und Möglichkeiten. Gott kennt sie und damit Dich: So wie Du eben bist!
Das wurde Dir mit Deiner Taufe zugesagt: Gott sieht Dich und Dein Herz! Und was er sieht, das ist für ihn zuallererst großartig!
P.S. Und wenn Du die Geschichte einmal inder Bibel nachlesen willst: 1. Samuel 16!